Tischler- rock'n'roll

 

Nach dem Beitrag über den Shaker-rocker noch was zum "Schaukeln"

 

Ja, das passierte schon kurz nach unserer Betriebsgründung - Ich machte für einen Kunden, der längere Zeit in Südamerika lebte, aus seinen Brettern aus Feuerland-Kirsche eine Bank. Bei der Lieferung zeigte er mir einen Schaukelstuhl -  schön gemacht, verkeilt, also zerlegbar, und mit einer dicken Lederbespannung in Lehne und Sitz. Diesen baute ich dann ähnlich aus Esche. Als ich ihn mit hydraulischer Kraft verleimte, vermutete ich eine enorme Stabilität...

 

Kurz darauf entdeckte ich bei einer Fahrt über Land  einen kleinen "liegengebliebenen" Zirkus und fragte dessen Direktor, ob er einen Elefanten hätte, der sich auf den Schaukelstuhl zwecks werblichen Belastungstestes stellen könne. Mit 100 DM und dem Leimen eines Stuhles waren wir uns einig.

Zum vereinbarten Tag holten sie dann eine Elefantendame mit einem Gewicht von ca. 3,5 t ! herbei, die auf Kommando und mit etwas Brot verführt, sich wie in der Manege auf den Stuhl stellte und noch das andere Vorderbein hob und auf die Lehne setzen wollte... Alles gut gegangen, denn statt des Ledersitzes hatte ich ein dickes Brett Eiche aufgelegt und mit Keilen das Schaukeln verhindert. Ein anschließender Ritt auf der korpulenten Dame gehörte dann auch noch mit zum glücklichen Erlebnis.

Zum Schaukelstuhl kam dann natürlich auch noch ein Hocker für die Beine und ein halbhoher runder Tisch - und fertig war meine erste Möbelkollektion für die wir das unten stehende Prospektfoto machen ließen.

Und, was ist aus den großen Vermarktungs-Plänen geworden? 

Regionale Verbrauchermesse leider ohne Resonanz, eine vorher angeschaffte riesige Maschine musste nach langer Käufersuche wieder reduziert verkauft werden.

Bei einem neuen Anlauf fertigte ich die Teile statt aus Esche, aus Multiplexplatte, meine Frau malte sie kreativ an und wir benutzen sie noch heute als schaukelnde Terrassenstühle.


Nach ein paar Jahren der Selbständigkeit als Tischler traf ich auf einer Messe auf Eduard Haider, den Erfinder mitschwingender Bürostühle und Betten. Mit Hilfe seines "Pendelsystems" machte er es möglich, dass sich z.B. ein Bürostuhl in körpereigenen Mikro-Schwingungen - nicht zuletzt im Atem- und Herzrhythmus mitschwingt. Das hat zur Folge, dass man weniger Energie verbraucht, da der Körper auf geringere Wiederstände beim Sitzen oder Liegen trifft. Ich baute mir auch ein mitschwingendes Bett, indem 4 fertige Haider- Module unter dem Bettkasten platziert wurden. Toll! 

Da er mir damals sein System zeigte und ich sofort begeistert war, verkauften wir auch diese guten Produkte an unsere Kunden. Viele Therapeuten nutzen heute seine Systeme zur Behandlung ihrer Patienten.

Diese Zeilen schreibe ich und sitze in einem seiner Stühle. Alles ist Schwingung!

link: https://bioswing.de/

 


Ja, und vor 2 Jahren warf ich meine Erfahrungen mit den Shaker- Schaukelstühlen zusammen und kreierte den CUROS Balance Stuhl - die Kombination aus Shaker rocker, niedrigen diningroom-chair und Kissenschiene, die als Stuhlabschluss und Griff dient.

Meine Frau Romana nutzt seit etlichen Jahren einen Shaker-Hocker mit Kufen an ihrem Schreibtisch im Büro und will keinen anderen mehr haben.

Insgesamt ist unser CUROS ein leichter Sprossenstuhl, der aber bei jeder Bewegung mitgeht und zum indirekten Training von Balance und aufrechtem Rücken sorgt. (es gibt auch Rückengeplagte, die auf einem großen Gummiball sitzen).

 

Und, was ist bisher daraus geworden?    Corona hat den weiteren Vertriebsprozess massiv unterbunden, denn wir konnten keine Resonanz von Kunden auf Verbrauchermessen erkunden. Eine Kundin gab uns nach dem Kauf feetback, dass ihre Rückenschmerzen weg sind.


Der Shaker Schaukelstuhl


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